Walpurgisnacht und 1.MaiWalpurgisnacht und 1.Mai

In Bayern heisst die Walpurgisnacht (die Nacht zum 1.Mai) nach heutigem Brauch auch Freinacht“. In dieser Nacht ist einiges an Unsinn erlaubt.
Bekannte und harmlose Streiche sind z.B. das Aushängen der Gartentüren oder das Verstecken von frei herumstehenden Geräten und Maschinen.

Da der 1.Mai ein Feiertag ist,

gibt es auch jede Menge „Tanz in den Mai“-Feiern,

bei denen Dirndl und Lederhosen gern gesehen sind!

Seit 1933 ist in Deutschland der 1. Mai ein Feiertag. Die Tradition des Maibaumaufstellens geht aber bis ins 16. Jahrhundert zurück.

Ab dem 18. Jahrhundert ist der Maibaum in bayrischen Gemeinden Symbol für Staatsbewußtsein in freien Gemeinden.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Maibaum fester Bestandteil der südbayrischen Gemeinden und Städte. Brauchtumsgemäß wird ein Wettstreit benachbarter Dörfer durchgeführt. Dabei kommt es immer auf den größten und schönsten Baum an. Meistens sind es große, hochstämmige, verzierte Bäume, die an zentralem Platz im Ort bei einer festlichen Veranstaltung aufgerichtet werden. Je nach Region – und sogar je nach Ort – kann die Gestaltung der Maibäume sehr unterschiedlich aussehen. Nähwerk7 Maibaum (3)

Der Maibaum wird mancherorts mit Rinde aufgestellt. In Oberbayern ist er geschält und weiß/blau angestrichen.

Ein – nach bayerischen Traditionen – „richtig“ geschnürter (bemalter) Stamm hat in Bayern die Spirale von unten links nach oben rechts gedreht. Als Vorlage dienen dabei die bayerischen Rauten, die den weiß-blauen Himmel darstellen.

Am Tag der Aufstellung haben die Bäume grüne Wipfel,

die mit bunten Bändern verziert sind, sowie einen Kranz um den Stamm. Sie werden mit selbstgeschnitzten Figuren und Zunftzeichen örtlicher Handwerker geschmückt. Ein Spruch, der die Einigkeit des aufstellenden Ortes bezeugt, wird gut sichtbar angebracht.

Nähwerk7 Maibaum (1)

In ländlichen Gebieten geschieht das Aufrichten per Muskelkraft,

in weiten Teilen Bayerns z.B. grundsätzlich durch die Mitglieder des örtlichen Burschenvereins.

Bis die weiß-blaue Prachtstange steht, braucht es für die „händisch“ aufgestellten Maibäume eine Menge „Irxenschmalz“, das heißt enorme Körperkraft. Mit drei bis sechs unterschiedlich hohen „Schaarn“ oder „Schwaiberln“ (zwei lange Holzstangen, die an der Spitze mit festen Stricken zangenartig zusammengebunden werden), geht es an die Arbeit. Sie heißen so, weil sie an Scheren oder gegabelte Schwalbenschwänze erinnern. Das kann durchaus bis zu zwei Stunden dauern.

Nähwerk7 Maibaum (2)

Anschließend wird das gelungene Aufstellen des Maibaums mit Blasmusik und Brotzeit gefeiert.

Selbstverständlichen werden auch einige Fässer Bier angezapft!

 
 
 
Nähwerk7 1.Mai